Alles Schwab
Es mutet an wie ein persönliches musikalisches Journal. Der gebürtige Ludwigshafener Gitarrist Sigi Schwab, der ja weitaus mehr als ein deutscher Saitenkünstler und multinational unterwegs ist, hat sich mit dem Buch »Sigi Schwab. Guitar Book« einen Wunsch erfüllt, der weit über eine übliche Notenausgabe hinaus geht. Jetzt bei Schott erschienen ist ein großformatiges Ringbuch mit 100 Seiten und einem ästhetischen Layout, ja, es ist eigentlich eher ein Geburtstagsgeschenk zum 80sten des Gitarristen und Komponisten, der auf eine reichhaltige Musikerkarriere zurückblicken kann. Und das lässt er hier sozusagen in musikalischen Etappen noch einmal Revue passieren.
Das Buch ist mit dem Untertitel "30 Arrangements from Classical Music to Jazz" versehen, der diesmal anders als üblich nicht stilistische Bearbeitungen mit Umdeutungen meint, sondern das große Feld absteckt, in dem sich Sigi (freundschaftliche Anrede!) musikalisch bewegt(e). Das begann schon Mitte der 1960er Jahre, die geprägt waren von Jazz- und Beatles-Musik und in jedem folgenden Jahrzehnt, das neue stilistische und musikalische Horizonte eröffnete - wenn man so will. Der Autor des Buches (das ja eine Kompilation vieler Autoren ist und somit die charakteristischen Bearbeitungen Sigis enthält) betont mehrfach, dass er als "polyphoner" Spieler diese 65 Jahre seiner Musikerkarriere durchlaufen hat, also im klassischen Sinne gemeint als Sologitarrist. Da gab es natürlich auch Ausnahmen, die man aber wohl vernachlässigen kann.
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